OUT OF FOCUS

OUT OF FOCUS

Offert Albers, Zoé Hopf, Conrad Müller, Eleni Wittbrodt

16.06. - 07.07.24, Di-So, 15-18 Uhr

Vernissage 15.06.24, 18 Uhr

 

„In einer Fotografie ist scheinbar alles ‚offen-sichtlich‘, nichts liegt unter ihrer Oberfläche verborgen, alles breitet sich rückhaltlos vor den Blicken der Betrachtenden aus; und was sich darin nicht sehen lässt, liegt außerhalb des Bildes, jenseits seiner Grenzen.“ – Marcel Finke

 

Unter dem Titel OUT OF FOCUS präsentiert der KVFB aktuelle Positionen aus dem Feld des Fotografischen. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Werke, die ihren Fokus auf die Grenzbereiche des „Offen-sichtlichen“ richten. Leerstellen, Unschärfen und Perspektivverschiebungen dienen den Künstler*innen als Ausgangspunkt, um Fragen nach der Funktion fotografischer Bilder aufzuwerfen und deren Materialität und Sinngehalt zu reflektieren. Ein besonderer Stellenwert kommt dabei der Auseinandersetzung mit analogen fotografischen Verfahren zu, auch abseits kamerabasierter Prozesse.

 

Zoé Hopf (*1990 in Kempten/Allgäu, lebt und arbeitet in Offenbach am Main) realisiert ihre Bilder in der Technik der Cyanotypie. Gerade weil das fotografische Negativverfahren einst verwendet wurde, um möglichst filigrane und realitätsnahe Abbilder zu schaffen, liegt der Reiz für die Künstlerin darin, sich mit den vermeintlichen Fehlern, die einem solchen Prozess innewohnen, zu beschäftigen. Für die Ausstellung realisiert Hopf Arbeiten, die auf den Ausstellungsort reagieren und einen Dialog zwischen Innen- und Außenraum herstellen. Das ortsspezifische Arbeiten, mit natürlichem Licht ist für Hopf ein elementarer Bestandteil ihrer künstlerischen Praxis.

 

Eleni Wittbrodt (*1990 in Bonn, lebt und arbeitet in Glasgow und Köln) künstlerische Arbeit umfasst räumliche und fotografische Prozesse, für die sie häufig auf kameralose Belichtungstechniken zurückgreift. In der Ausstellung sind Auszüge aus zwei Werkreihen zu sehen. Für die Serie „Pacemakers“ hat die Künstlerin Direktbelichtungen von Büchern angefertigt, mit denen sie sich im Rahmen eines Atelieraufenthalts in Paris beschäftigt hat. In den Arbeiten werden fotografische Bilder als eine Art Datensatz oder Vermessungsmethode getestet und Fragen nach der Ort- und Zeitgebundenheit künstlerischer Prozesse aufgeworfen.

 

Conrad Müller (*1983 in Blankenburg/Harz, lebt und arbeitet in Düsseldorf) fotografisches Werk verweigert sich eindeutiger Zuschreibungen: es changiert zwischen Abstraktion und Konkretion und verknüpft analoge fotografische Prozesse mit Mitteln der digitalen Bildbearbeitung. Die in der Ausstellung präsentierten Schwarz-Weiß-Arbeiten basieren auf unbelichteten 35mm-Diafilmen, von denen der Künstler Abzüge in verschiedenen Variationen erstellt. In den (scheinbar) abstrakten Darstellungen tritt die materielle Struktur des fotografischen Bildes zutage und zufällig entstandene Spuren auf der Oberfläche des Films werden zum bestimmenden ästhetischen Prinzip.

 

Offert Albers (*2000 in Wiesbaden, lebt und arbeitet in Frankfurt am Main) setz sich in seinem künstlerischen Werk mit der Produktion, Zirkulation und Rezeption von Bildern auseinander. Seine Arbeiten stellen systematische Fragen an das Medium der Fotografie und nutzen dieses als Metapher, um die Räume und Ausstellungskontexte, in denen sie gezeigt werden, zu analysieren und sich in ihnen zu verorten. Für die Ausstellung entwickelt der Künstler neue Arbeiten, die Fragen nach der Funktion der Ausstellungsfotografie aufwerfen und deren Bedeutung für die Wahrnehmung von Kunst im Kontext ihrer Präsentation reflektieren. 

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Broschüre zur Ausstellung
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